Kohlenhydrate(KH)

Fluch und Schlüsselstellung der Kohlenhydrate(KH)

 

Der Hauptbestandteil der Nahrungsmittel des „modernen Menschen“ weltweit bildet mehr und mehr das billig in Massen herzustellende KH.

Immer mehr Ärzte und Forscher sind sich einig, daß kohlenhydratreiche Ernährung eine der Hauptursachen für die massenhafte Zunahme der Zivilisationserkrankungen darstellen, zumal die KH vorwiegend in raffinierter und damit stark vitalstoffreduzierter und minderwertiger Form im Speiseplan vorkommen.

Ärzte wie Dr. med. Bircher-Benner vertraten schon in den 30-iger Jahren des vorigen Jahrhunderts die unbedingte Auffassung und auch Erfahrung an 1000-en von Patieten, daß das Getreide und dessen Produkte in seiner vollwertigen Form genossen werden muß, d.h. mit Schale und vor allem mit Keim, da nur hier die wesentlichen Vitalstoffe, aber auch die so wichtigen hochwertigen(essentiellen) Aminosäuren und auch Fette in hoher Konzentration enthalten sind.

Viele Ärzte bestätigten in ihrer Praxis und ihren Forschungen –um mit Dr. med. M.O. Bruker und Prof. Dr. med. W. Kollath nur die bekanntesten zu erwähnen- diese empirische Feststellung Bircher-Benners.

Um nur ein fatales Stoffwechselproblem bei Zufuhr vitalstoffgeminderter KH(z.B. leeres Grau- oder Weißbrot) zu nennen:

Auszugsmehle(egal aus welchem Korn letztlich!) enthalten fast kein Vit. B 1(Thiamin).
Diese KH müssen aber, wenn sie schon mal gegessen sind, im Stoffwechsel sämtlicher Zellen verarbeitet werden, insbesondere im sog. „Zitratzyklus“, einer Stoffwechseldrehscheibe, die zur Energiegewinnung in den Kraftwerken(Mitochondrien) jeder Zelle(Muskel-, Hirn-, Knochen-, Drüsenzelle etc.)abläuft. Dort werden aber zur Verarbeitung eine ganze Reihe von Vitalstoffen(Vitamine, Enzyme, Mineralien, Spurenelemente…) benötigt, die jedes natürliche Lebensmittel aus der Natur in Hülle und Fülle automatisch mitbringt.
Auszugsmehl aber bringt u.a. kaum Vit. B 1 mit, greift zu seiner eigenen Verstoffwechselung auf die eh schon knappen Reserven der Zelle zurück, wodurch diese mehr und mehr an Vit. B 1 verarmt, bis schließlich der große Zitratzyklus immmer schlechter funktioniert, später ausfällt, dann das ganze Mitochondrium geschädigt wird und zum Schluß die Zelle ihrer jeweiligen Funktion erst nicht mehr gerecht werden kann und sogar abstirbt.

Da dies alle Arten von Zellen gleichermaßen trifft, sehen wir bei den Zivilisationskrankheiten so ein breites Spektrum von Erkrankungen, die von Arthrose und Bandscheibenvorfällen bis hin zu Hormonstörungen, Hochdruck und Alterszucker reichen.
Letzterer ist eigentlich nichts anderes als eine totale Überlastung der Bauchspeicheldrüse durch die dauernde übermäßige Abgaben von Insulin in die Blutbahn wegen zuviel Blutzucker, der eben aus den „Weißbroten“, Auszugsmehlnudeln, Kuchen und Süßigkeiten permanent im Blut erhöht ist und über das Insulin wie zu Urzeiten schon in die Zelle zur Verbrennung geschleust wird.

Würde im Anfangsstadium der Altersdiabetes
(Diabetes Typ II) eine strikte Karenz mindestens der raffinierten KH eingehalten werden, würde sich nicht nur das Gewicht reduzieren, sondern auch die Bauchspeicheldrüse(Pancreas) sich erholen können.

Moderne Ernährungsfachleute(Atkins, Montignac, Nicolai Worm) propagieren in den letzten Jahren, unterstützt von einigen wenigen Universitäten, eine stark kohlenhydratreduzierte Kost, die als LOGI- oder auch Glyx-Methode(Marion Grillparzer) bekannt geworden sind.

Kernpunkt ist bei allen die Reduzierung von allen raffinierten, schnell im Blut verfügbaren Zuckern(hoher „Glykämischer Index“) und KH und Einsatz von voll ausgemahlenen Mehlen, d. h. mit Schale und Keim.

Deshalb sollte auch unser tägliches Brot aus Getreide bestehen, welches lebendig(Keimfähigkeit!!) ist, erst kurz vor dem Verarbeiten gemahlen oder geschrotet wurde und danach nicht allzugroßer Hitze ausgesetzt wird.
Brei wäre deshalb das hochwertigste Getreidemahl, Brot bereits ein Kompromiß, da beim Backen(180 – 220°) im Rindenbereich Vitalstoffe(z.B. Vit. B 12 zerfällt bei 160°) zerstört werden(im Inneren des Brotes wird es wegen der Wasserverdampfung aus dem Brotteig „nur“ 95° heiß).
Der Vorteil des Brotes liegt wiederum darin, daß wir es länger aufheben und auch auf Reisen mitnehmen können.

Zum ursächlichen Verständnis für viele Krankheiten darf ich Ihnen hier auch die
weiteren Hormonwirkungen des Insulins, welches bei uns wegen KH- und Süßigkeitenkonsum chronisch im Blut erhöht ist, skizzieren.

Insulinwirkungen:

  • Blutzuckersenkung durch Aufnahmen in die Zellen
  • Fettspeicherung und Hemmung des Fettabbaus
  • Entzündungs- und Thromboseförderung
  • Natrium- und Wasserzurückhaltung in der Niere mit Folge erhöhten Blutdruckes und erhöhter Harnsäure

Das bedeutet, „Kohlehdratmast“ ist bedingt durch erhöhte Insulinausschüttungen auch für viele anderen Krankheiten wie Verfettung und Übergewicht, diverse Entzündungen und vermehrte Thrombosen, Harnsäure- und Blutdruckerhöhung verantwortlich.

 

Glykämischer Index(GI)

GI bewertet die KH nach der Schnelligkeit ihrer Anflutung im Blutsystem, was zur Blutzuckererhöhung führt.
Industrielle Rohrzucker haben z.B. einen GI von 100, d.h. sie sind sehr schnell „mit 100 km/h“ im Blut.
Kichererbsen haben einen GI von nur 30, fluten sehr langsam, „mit 30 km/h“, im Blut an, volles Korn in Form von Vollkornbrei oder Vollkornbrot haben GI zwischen 30 – 50 und fluten langsam im Blut an.
Bier z.B. hat GI von 120, ein Grund warum man vom Bier und nicht vom Wein einen Bierbauch bekommt.

Je höher der GI, desto häufiger und mehr Insulin muß ausgeschüttet werden und desto länger und heftiger sind auch dessen ungünstigen Nebenwirkungen(siehe oben!) vorhanden!
Hohe Insulinspiegel dürfen daher als eine der Hauptursachen für unsere heute bekannten Zivilisationserkrankung betrachtet werden und reichen vom „vertebragenen Syndrom“ bis zum „metabolischen Syndrom“.